Die Planung von Büroräumen umfasst nicht nur die Anordnung der Arbeitsplätze anhand des vorhandenen Platzes. Vielmehr sollten Büros so geplant werden, dass sie das Wohlbefinden der darin arbeitenden Menschen fördern und das Erledigen von Arbeitsaufgaben unterstützt.
Ein gesundes Arbeitsumfeld senkt den Krankenstand
Oft ist es eine Anhäufung mehrerer belastender Dinge am Arbeitsplatz, die zu Unwohlsein, gesundheitlichen Einschränkungen und damit zu Produktivitätsverlust führen, wie schlechte Lichtverhältnisse, störende Geräusche oder verstellte Durchgangswege. Deshalb hat die Qualität der Büroplanung einen entscheidenden Einfluss auf einen niedrigen Krankenstand in Ihrem Unternehmen.
5 Tipps für eine gesundheitsorientierte Büroplanung
Ein durchdachtes Raumkonzept, die funktionsgerechte Anordnung der Arbeitsplätze, ein gesundes Raumklima, gute Lichtverhältnisse sowie eine angenehme Akustik fördern die Konzentration, die Zusammenarbeit und Kommunikation Ihrer Mitarbeiter. Hier kommen fünf Tipps, wie eine durchdachte Büroplanung für gesundes und sicheres Arbeiten sorgt.
1. Berücksichtigen Sie die Wechselbeziehungen zwischen Menschen, Räumen und Arbeitsaufgaben!
Eine gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung lässt den Menschen im Büro so viel Bewegungsraum wie möglich. Ausreichend Bewegung fördert die körperliche und geistige Leistung Ihrer Mitarbeiter. Während sich manche Aufgaben besser im Sitzen lösen lassen, ist es für andere günstiger, zu stehen oder zu gehen. Ein häufiger Wechsel zwischen den Körperstellungen beugt nicht nur Ermüdung, sondern auch Erkrankungen der Wirbelsäule, des Bewegungsapparates, Durchblutungsstörungen sowie Herz-Kreislauf-Problemen vor. Eine entsprechende Möblierung (beispielsweise höhenverstellbare Schreibtische), die Position der Büromöbel im Verhältnis zu den Arbeitsaufgaben, sowie ausreichend Bewegungsflächen vermeiden einseitige Belastungen. Das erhöht die Motivation und somit die Effektivität der Arbeit.
2. Beachten Sie bei der Büroplanung die Raumabmessungen im Verhältnis zum Luftraum!
Damit sich Ihre Mitarbeiter wohlfühlen, sollten deren Arbeitsplätze nicht nur eine genügend große Grundfläche, sondern auch eine bestimmte Höhe aufweisen. Zum einen vermittelt ein ausreichend dimensionierter Luftraum Sicherheit, andererseits herrscht in höheren Räumen eine bessere Luftqualität. Experten empfehlen, eine Fläche je Büroarbeitsplatz inklusive Möblierung zwischen acht und 10 Quadratmetern. Da die Störwirkung in Großraumbüros größer ausfällt als in kleinen Räumen, sollte hier die Fläche pro Platz zwei bis drei Quadratmeter größer sein. Für Räume bis 50 Quadratmeter ist eine Raumhöhe von mindestens 2,50 Metern ideal. In größeren Räumen unterstützt mehr Höhe die Qualität der Raumluft.
3. Sorgen Sie für ausreichend dimensionierte Funktionsflächen!
Ein wichtiger, häufig unterschätzter Aspekt ist die Einschränkung der Arbeitsflächen durch bautechnische Einrichtungen, wie Türen, Fenster und dergleichen. Achten Sie bei Ihrer Büroplanung darauf, dass sich Fenster und Türen ungehindert öffnen lassen und keine Stoß-, Quetsch- oder Scherstellen entstehen. Um zu krasse Lichtunterschiede, Spiegelung und Blendung zu vermeiden, empfiehlt es sich, Bildschirmarbeitsplätze nicht zu nah am Fenster aufzustellen. Vermeiden Sie außerdem Überlagerungen von Verkehrs- und Aktionsflächen! Stellen Sie die Arbeitsplätze am besten so auf, dass für Ihre Beschäftigten ohne Kommunikationseinschränkungen ein Mindestmaß an Privatsphäre gewahrt bleibt. Insbesondere in den aktuellen Zeiten ist ein sicherer Abstand von mindestens 1,5 m zwischen den Mitarbeiten zwingend einzuhalten!
4. Schenken Sie allen drei Beleuchtungsvarianten Beachtung!
Die Gestaltung der Bürobeleuchtung wird durch drei Grundvarianten bestimmt:
- auf den Raum bezogene Beleuchtung
- auf den Arbeitsbereich bezogene Beleuchtung
- auf den Arbeitsplatz bezogene Beleuchtung
Bei der raumbezogenen Beleuchtung steht die gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Büros im Fokus. Das bedeutet, dass sämtliche Tätigkeitsbereiche, inklusive Wege und Flure so ausgeleuchtet sind, dass weder dunkle Ecken noch Stolperfallen entstehen. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer Grundbeleuchtung, die mindestens 300 Lux betragen sollte. Die auf den Arbeitsbereich bezogene Beleuchtung – häufig auch Teilflächenbeleuchtung genannt – sorgt dafür, dass an Arbeitsplätzen und in Besprechungsräumen, zusätzlich zur Grundbeleuchtung mehr Licht (mindestens 500 Lux) vorhanden ist. Die arbeitsplatzbezogene Beleuchtung wird unter anderem durch Schreibtischlampen sichergestellt. Diese ermöglichen ermüdungsfreie Bildschirmarbeit oder das Lesen von Unterlagen. Um Blendung zu vermeiden, sollten Leuchten mit entsprechender technischer Ausrüstung (beispielsweise mit Spiegelraster) eingesetzt werden. Während heller Jahres- und Tageszeiten vermeiden maßgeschneiderte, individuell verstellbare Sonnenschutzvorrichtungen störenden Tageslichteinfall.
5. Beziehen Sie in Ihre Büroplanung Konferenz- und Schulungsräume von vornherein mit ein!
Die Bedeutung sogenannter „Nebenräume“ für das Wohlbefinden und die Gesundheit ihrer Nutzer werden bei der Planung von Büroeinheiten häufig unterschätzt. Je nach Größe des Unternehmens und Nutzungshäufigkeit verbringen sowohl Mitarbeiter, als auch Geschäftspartner und Kunden oftmals viele Stunden pro Tag in Besprechungsräumen & Co. Hier werden Meetings abgehalten, Konferenzen geführt, Schulungen und Lehrgänge absolviert sowie manchmal sogar die Mahlzeiten eingenommen. Deshalb gelten für die Planung und Umsetzung von Konferenz- und Schulungsräumen im Grunde die gleichen Regeln, wie für Arbeitsplätze. Jede Person benötigt eine genügend dimensionierte Arbeitsfläche, einen ergonomischen Stuhl, Licht und Luft. Darüber hinaus müssen ausreichend große Laufflächen, Flächen für offene Fensterflügel, Steckdosen sowie technische Geräte, wie Beamer und Leinwand vorhanden sein. Zudem erhöhen Pflanzen das Wohlbefinden der Konferenz- oder Schulungsteilnehmer und tragen zudem zur Verbesserung der Luftqualität bei.
Die richtige Büroplanung für ein gesundes Arbeitsumfeld: Ein Fall für den Profi
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