An den Arbeitsplätzen im Büro halten sich Ihre Mitarbeiter und Sie viele Stunden am Tag auf. Deshalb ist es entscheidend, dass sich dort alle wohl fühlen. Dabei spielen jedoch nicht nur die Beleuchtung, Ergonomie der Möbel und die Flächeneffizienz bei der Gestaltung der Arbeitsplätze eine große Rolle. Auch das Thema Akustik nimmt vor allem in offenen, flexibel gestalteten Raumstrukturen einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter und somit auch auf deren Produktivität und Leistungsbereitschaft.

Passend zu diesem Thema wurden unsere Arbeitsplatzexperten von myworkspace von unserem Herstellerpartner König+Neurath zum Akustikseminar in deren Showroom nach Böblingen eingeladen. Gemeinsam mit Referent Herr Feldmann (Quality Office Consultant Trainer und unter anderem Fachmann für Ergonomie und Raumakustik) ging es dem Lärm auf die Spur!

 

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Dabei bestand schnell die Einigkeit darüber, dass das Thema Akustik immer mehr an Bedeutung gewinnt und im Idealfall bereits von Anfang an ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden Büroplanung darstellt. Also nicht wie bislang als kosmetische Korrektur im Nachgang angesehen wird. Somit war das Ziel dieses Seminars für unsere Arbeitsplatzexperten klar! Noch mehr Know-How zum Thema Akustik aufsaugen um bereits im Vorfeld unsere Kunden diesbezüglich zu sensibilisieren und natürlich auch weiterhin kompetent bei modernen Bürokonzepten zu beraten.

 

Die Seminarinhalte:

Es ist eine Tatsache, dass der Lärm innerhalb von Büroräumen zunimmt. Besonders durch die veränderten Raumstrukturen, weg von Einzel- und Zweierbüros, hin zu kleiner werdenden Arbeitsplätzen auf Großraumflächen. Auch die zunehmende Team- und Gruppenarbeit beeinflusst die Lärmkulisse. Gleichzeitig zu diesen räumlichen Veränderungen werden die Arbeitsprozesse immer komplexer und erfordern mehr und mehr Konzentration. So muss die akustische Ausstattung der Arbeitsräume darauf Rücksicht nehmen.

Dabei kann allerdings im Nachgang auf die Bauakustik (Schalldämmung der einzelnen Bauteile) kein Einfluss mehr genommen werden. Auf die Raumakustik durch die Auswahl der Materialien, Oberflächen und Ausstattung kann allerdings auch im Nachhinein noch positiv eingewirkt werden. Ziel einer guten Raumakustik ist dabei die Schallausbreitung und Lautstärke zu optimieren, sodass für jede Arbeitsaufgabe eine optimale Wort- und Satzverständlichkeit erreicht wird.

Denn eine schlechte Raumakustik und ein dadurch hoher Lärmpegel im Büro stört die Denkarbeit. Hintergrundgeräusche beeinträchtigen negativ die geistige Leistungsfähigkeit messbar um ca. 30 %. Unerwünschte Lärmquellen werden als strapaziös empfunden, sie schränken das Wohlbefinden aller im Raum ein und können zur Beeinträchtigung des Hörvermögens sowie der körperlichen und psychischen Gesundheit führen. Beachtet werden sollte jedoch, dass auch absolute Stille für den Körper Stress pur bedeuten kann.

Was als unerwünschte Lärmquelle gilt, ist dabei aber subjektiv vom Empfinden eines jeden Einzelnen abhängig. So müssen Mitarbeiter welche in Einzelbüros arbeiten, sich in der Regel erst einmal in der für sie ungewohnten Geräuschsituation eines Großraumbüros zurechtfinden. Denn Lärm ist das, was als Lärm empfunden wird. Eine zuverlässige Prognose des Grades der subjektiven Belästigung kann nicht abgegeben werden. Allerdings gilt es natürlich immer, bei der akustischen Gestaltung von Büroräumen den gesetzlichen Normen und Werte als Mindestanforderungen zu entsprechen!

Nach dieser Fülle an spannenden Informationen klingelten allerdings allen Teilnehmer ganz schön die Ohren. Und so ging es im zweiten Teil des Akustikseminars nun darum, selbst aktiv zu werden! In Gruppenarbeit galt es, erlerntes Wissen praktisch anzuwenden. Die Aufgabe lautete, an einem beispielhaften Raum den Schallabsorbtionsgrad zu berechnen und herauszufinden, welche akustischen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um ein akustisch angenehmes Raumklima zu schaffen.

Die Erkenntnis: Gute Raumakustik ist keine Sache des Ausprobierens oder Schätzens, sondern kann berechnet werden.

Denn bei der raumakustischen Planung geht es um eine berechenbare Tätigkeit, die im Ergebnis eine an die Nutzung angepasste akustische Gestaltung des Raumes bietet, in dem sich alle wohlfühlen, sich ohne Mühe verständigen können und der als nicht zu laut oder zu leise empfunden wird.

Bei aller geistiger und praktischer Tätigkeit dieses informativen, spannenden und lehrreichen Seminartages, kam natürlich auch das leibliche wohl der Teilnehmer nicht zu kurz. Bei einem leckeren Mittagessen konnten sich alle Teilnehmer kennenlernen und weiter angeregte Gespräche führen. – Rundum ein gelungenes Seminar!

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals herzlich für die Einladung von König+Neurath sowie bei Herrn Vosseler und Herrn Erhard bedanken! Ein weiterer Dank gilt natürlich auch dem Referenten Herr Feldmann.

 

Begriffe der Raumakustik:

Lärm:
Als Lärm werden unerwünscht laute Geräusche verstanden, die durch ihre Struktur auf die Umwelt störend, belastend oder gesundheitsschädigend wirken. Ob allerdings Geräusche als Lärm bewusst wahrgenommen werden, hängt besonders von der Bewertung der Schallquelle durch den Hörer ab. Lärm wird dabei sehr subjektiv wahrgenommen, das heißt, jeder Mensch empfindet Geräusche unterschiedlich: den einen stören sie nicht oder nur wenig, den anderen beeinträchtigen sie dagegen massiv.

 

Lautstärke:
Geräusche entstehen durch Schwingungen und breiten sich in der Luft als Schallwellen aus. Die Stärke des Schalls kann dabei als Lautstärke verstanden und gemessen werden. Die Messgröße heißt Schalldruck, der angezeigte Messwert ist der Schalldruckpegel und wird in Dezibel (dB) angegeben.

Die Empfehlungen der akustischen Umgebung für unterschiedliche Tätigkeiten im Büro liegt bei ca. 30 dB – 70 dB. Hingegen beträgt die tatsächliche Lärmentwicklung im Büro (beispielsweise ein einfaches Gespräch) schon rund 55 dB. Fazit: Ein Gespräch in der Umgebung kann bei konzentriertem Arbeiten schon als störend empfunden werden.

 

Schallabsorption und Schallreflektion:
Unter Schallabsorption wird die Umwandlung von Schall in andere Energieformen wie zum Beispiel Wärme oder Bewegung verstanden. Schallreflektion hingegen bezeichnet die Brechung und Umleitung von Schallwellen.

 

Nachhallzeit:
Die Nachhallzeit ist die Zeit, die der Schalldruckpegel benötigen würde, um nach dem Abschalten der Schallquelle um 60 dB abzufallen. Einfach ausgedrückt: Wie lang klingt ein Geräusch nach dem Abschalten dessen Quelle noch im Raum nach. Bei der Raumakustik gilt es daher auch, nach Maßnahmen zu suchen, um für entsprechende Tätigkeiten angemessen Nachhallzeiten zu erreichen. Die Nachhallzeit hat großen Einfluss auf die Sprachverständlichkeit.

 

Sprachverständlichkeit:
Optimierte Nachhallzeit aller vorkommenden Frequenzen, bei gleichzeitig idealer Hintergrundbeschallung. Denn unter Sprachverständlichkeit wird verstanden, welcher Prozentanteil von gesprochenen Wörtern von Zuhörern korrekt verstanden wird. Dabei ist allerdings eine hohe Sprachverständlichkeit nicht immer erwünscht, da sie auch als störend empfunden werden kann.

 

Sie sind mit der Akustik in Ihren Büroräumen unzufrieden? Wenn auch Sie für mehr Ruhe in Ihren Büroräumen sorgen wollen, helfen wir Ihnen gerne dabei! Vereinbaren Sie jetzt Ihren Beratungstermin!